Mein erster Leser, mit Nerven wie Drahtseilen: Meine Mutter. Denn Schreiben wurde mir zwar nicht in die Liege gelegt, aber irgendwann mit acht oder neun wurden meine Finger flinker, meine Phantasie größer und meine Schrift leserlicher. Naja, ein wenig zumindest. Und wenn ich schon mal abends alleine blieb, dann wurde ich zum Conan Doyle aus Schalksmühle. Mein Sherlock Holmes war jedoch meist viel jünger, seine Abenteuer fanden in einem Dorf am Rande des Sauerlandes statt, hatte aber nicht weniger Aufregendes zu erleben. Und wenn ich an einem Abend meine Zettel vollgekritzelt hatte, kam häufig der Kommentar meines Vaters „Woher hat unser Sohn das nur? Hier ist doch der Hund begraben!“

Etliche Jahre später, nach einer „harten Ausbildung“ als einziger Junge im Deutsch-Leistungs-Kurs, von mehr als 20 Mädchen-Augen-Paaren kritisch gemustert, machte ich meine Tour durch die Radiolandschaft NRWs. Vor allem die Lokalradios boten mir eine ideale Ausbildungsmöglichkeit. Mittlerweile arbeite ich beim WDR im Regionalstudio Siegen.  Ich bin dort angekommen, wo auch andere gerne ihre „Brötchen verdienen“ würden.